Schallenberg, Mirko

Das markanteste Merkmal der Bilder Mirko Schallenbergs sind fragile Konstruktionen, die in kleinen und großen Formaten malerisch ein Arrangement aus Vasen, Brettern, Steinen und weiteren Gegenständen bilden. Die Körperhaftigkeit der Dinge und die damit verbundene Prägnanz werden so auf dem Bild konstruiert, bis auch die unwahrscheinlichste Zusammenkunft der Dinge in eine stimmige Anordnung als eine Art Stillleben gebracht wurde.

Doch die Arbeiten von Mirko Schallenberg sprechen vom Leben der Objekte und auch von ihrer Vergänglichkeit, da sie nur in diesem einen Moment in diesem Bild existieren können. Es besteht ein subtil fragiles Netz von erstarrten Gegenständen, Insekten, Flora und Fauna, welches durch die kleinste Veränderung der Konstellation zusammenbrechen könnte. Die genau ausbalancierten Kompositionen erlauben den dargestellten Objekten direkt mit den Betrachter*innen zu kommunizieren, sodass die scheinbar leblosen Dinge lebendig werden, sich bewegen möchten. So finden die Betrachter*innen eine rätselhaft schöne, neue Welt im Alltäglichen.

Die Auseinandersetzung mit der überspitzten, materiellen Welt liefert Mirko Schallenberg nie versiegende Inspirationsquellen. Schlussendlich ist die Malerei von Schallenberg, der einen Lehrauftrag an der Berliner Akademie für Malerei hat, die Enteisungsmaschine, in welcher die Dinge wieder aufgetaut und von den Betrachter*innen zum Leben erweckt werden sollen. (M.Umlauf, GCB Kunstmagazin Novemeber 2020)